Unruh, Patrick: Register zur Martin Heidegger Gesamtausgabe, Frankfurt am Main 2017, ISBN 978-3-465-04314-0., 618 S.
Obwohl die seit 1975 in vier Abteilungen und bisher 102 Bänden mit mehr als 30.000 Seiten erscheinende Martin Heidegger-Gesamtausgabe noch nicht abgeschlossen ist, liegt mit dieser Neuerscheinung ein stattliches Werk vor. Mit Ausnahme des Doppelbandes 80 sind darin die ersten 97 Bände berücksichtigt. „Registerband zur Heidegger Gesamtausgabe, Rezension von Konrad Schrieder, Hamm 2017“ weiterlesen
Zu: Denker, Alfred/Zaborowski, Holger: Heidegger und der Humanismus, in: Heidegger-Jahrbuch, Band 10, Freiburg/München 2017, gebunden, 293 Seiten, ISBN: 978-3-495-45710-8, Preis: 50,00 Euro
Der erst in diesem Jahr erschienene Aufsatzband dokumentiert eine Tagung zum gleichnamigen Thema aus dem Jahr 2012 und kann sich daher noch nicht auf die Konsequenzen der Publikation der „Schwarzen Hefte“ beziehen. Insofern stehen diese Aufsätze zur aktuellen Bewertung Heideggers in einem gewissen Kontrast, lassen aber gerade dadurch auch Rückfragen zu. In der hier gegebenen Rezension wird über eine kleine Auswahl der 18 Aufsätze des Buches berichtet. „Heideggers Anstöße für die Theologie, Rezension von Christoph Fleischer und Konrad Schieder, Welver/Hamm 2017“ weiterlesen
Zu: Peter Trawny: Martin Heidegger, Eine kritische Einführung, Klostermann RoteReihe, Vittorio Klostermann GmbH, Frankfurt/Main 2016, Softcover, 183 Seiten, ISBN 9783465042617, Preis: 17,80 Euro
Peter Trawny (geb. 1964), Professor für Philosophie in Wuppertal und Leiter des Martin-Heidegger-Instituts, Wuppertal, ist Mitherausgeber der „Gesamtausgabe“ Martin Heideggers und hat die bisher erschienenen Ausgaben der „Überlegungen“ und „Anmerkungen“ herausgegeben, die als „Schwarze Hefte“ bezeichnet werden. Diese Schriften haben auch Heideggers Anknüpfung an den Nationalsozialismus und seine antisemitischen Aussagen gezeigt und für Peter Trawny dazu geführt, Heideggers Philosophie neu kritisch zu lesen. Auf diese Anforderung könnte der Untertitel der „Kritischen Einführung“ in Heideggers Philosophie zurückgehen. Aber warum erinnert Peter Trawny jetzt (erst) daran, dass eine kritische Lesart Heideggers ebenso auch dazu geeignet ist, seine Philosophie insgesamt dennoch zu würdigen? „Kritische Würdigung Heideggers, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2016“ weiterlesen
Predigt über 1.Korinther 1,18-25, Das Wort vom Kreuz (Diese Predigt ist aus dem Jahr 2004, zuerst erschienen auf der Seite www.kanzelgruss.de). (Ich verwende diese Vorlage für die Gottesdienste in Neuengeseke und Möhnesee-Völlinghausen, aber werde im mündlichen Vortrag einiges ändern.)
Aktueller Einstieg vor oder nach der Verlesung des Textes: Ich habe mir ein paar kurze Informationen zu dem sogenannten Kruzifixurteil herausgesucht, weil ich mir vorstellen kann, dass ein aktueller Streitfall um das Anbringen von Kreuzen die Inhalte des Textes in eine aktuelle Perspektive stellt. Ich gehe aber auf den konkreten Anlass nicht ein, sondern nur auf einige Sätze zur Rechtslage: Das Kruzifix ist kein kulturelles, sondern ein religiöses Symbol. Durch das „Kreuz in der Schule“ wird eventuell die Freiheit der Eltern verletzt, die religiöse Erziehung des Kindes zu bestimmen. Danach dürften in öffentlichen Räumen wie Schulen oder Gerichtssälen kein Kruzifixe aufgehängt werden. Bayern hat hingegen beschlossen, weiterhin Kruzifixe aufzuhängen und nur dann abzunehmen, wenn es zu einer konkreten Beschwerde kommt. Der Europäische Gerichtshof hat 2011 hingegen in einem Urteil für einen italienischen Fall entschieden, dass das Kreuz als „passives Symbol“ einer „Mehrheitsreligion“ zu tolerieren ist und keine Indoktrination darstellt (Quelle: Wikipedia.org, eingesehen am 22.06.2016).
18 Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist’s eine Gotteskraft.
19 Denn es steht geschrieben (Jesaja 29,14): »Ich will zunichte machen die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen will ich verwerfen.«
20 Wo sind die Klugen? Wo sind die Schriftgelehrten? Wo sind die Weisen dieser Welt? Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht?
21 Denn weil die Welt, umgeben von der Weisheit Gottes, Gott durch ihre Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott wohl, durch die Torheit der Predigt selig zu machen, die daran glauben.
22 Denn die Juden fordern Zeichen, und die Griechen fragen nach Weisheit,
23 wir aber predigen den gekreuzigten Christus, den Juden ein Ärgernis und den Griechen eine Torheit;
24 denen aber, die berufen sind, Juden und Griechen, predigen wir Christus als Gottes Kraft und Gottes Weisheit.
25 Denn die Torheit Gottes ist weiser, als die Menschen sind, und die Schwachheit Gottes ist stärker, als die Menschen sind.
Das Kreuz, egal ob als schlichtes Kreuz oder als Kruzifix wird heute allgemein als Symbol des christlichen Glaubens betrachtet. Man wird davon ausgehen müssen, dass Paulus das so noch nicht kannte, denn er spricht von einer Botschaft, einem Wort vom Kreuz. Doch von diesem Wort aus zu einem Symbol zu kommen, ist einfach möglich. Daher möchte ich in dieser Predigt ein wenig skizzieren, wie diese Glaubensaussage im Brief des Paulus an die Korinther auf mich persönlich wirkt (ergänzt, 22.06.2016).
Die Hauptargumente gegen den christlichen Glauben sind hier Torheit und Ärgernis. Diese gelten heute erst recht wie vor 2000 Jahren. Ohne die Juden und die Griechen zu erwähnen, könnte man einfach sagen: die einen und die anderen, und man würde nicht merken, dass der Text so alt ist. Ich baue diese Worte einmal in einen Teil des Textes ein, und dann hieße er:
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