Warum schämen, frei von Schuld? Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2016

 

Zu: Ulrike Link-Wieczorek (Hg.): Verstrickt in Schuld, gefangen von Scham? Neue Perspektiven auf Sünde, Erlösung und Versöhnung, Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn 2015, Softcover, 210 Seiten, ISBN: 978-3-7887-2942-4 (Print), Preis: 39,00 Euro

Link-Wieczorek - Verstrickt in Schuld

Die Jahrestagung 2015 der „Gesellschaft für Evangelische Theologie“ wird hier in Gänze dokumentiert, Haupt- und Einleitungsvorträge, Diskussionsbeiträge zur Gruppenarbeit, ein Grußwort und eine Predigt. Ein vorläufiger Eindruck: Das Thema „Scham“ ergänzt die Bearbeitung des Wortpaares „Schuld – Sünde“, verschiebt die anthropologische Perspektive der Theologie, ohne sie davon zu lösen. „Warum schämen, frei von Schuld? Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2016“ weiterlesen

Die Quellen der Kraft, Andacht elf, Weisheit, Die Weisheit Salomos 7, 22 – 30, Christoph Fleischer, Welver 2016

 

Preis der göttlichen Weisheit (Gute Nachricht Bibel)

22 Die Weisheit ist vernünftig und heilig. Sie ist einzig in ihrer Art und doch vielfältig, fein und beweglich, durchsichtig, fleckenlos und klar. Niemand kann ihr etwas anhaben. Sie liebt das Gute und durchschaut alles. 23 Nichts kann sie hindern. Sie erweist den Menschen Wohltaten und meint es gut mit ihnen. Sie ist fest und unerschütterlich und genügt sich selbst. Sie kann alles, sie sieht alles; sie durchdringt alle denkenden Geister, so fein sie sind.

24 Die Weisheit ist schneller als alles und so rein und fein, dass sie durch alles hindurchgehen kann. 25 Denn sie ist ein Hauch, der von dem allmächtigen Gott ausgeht, ein reiner Ausfluss seiner Herrlichkeit; deshalb kann nichts Unreines in sie eindringen. 26 Sie ist der Abglanz des ewigen Lichtes, der ungetrübte Spiegel von Gottes Macht, das Abbild seiner Vollkommenheit. 27 Sie ist nur eine und kann doch alles; selbst unwandelbar, erneuert sie alle Dinge.

In jeder Generation nimmt sie Wohnung in heiligen Seelen und macht Menschen zu Vertrauten Gottes und zu Propheten. 28 Nur wer in engster Verbindung mit ihr lebt, wird von Gott geliebt.

29 Die Weisheit leuchtet herrlicher als die Sonne und steht höher als jeder Stern; sie übertrifft sogar das Tageslicht. 30 Denn auf den Tag folgt die Nacht; aber über die Weisheit hat das Böse keine Macht.

Foto: Christoph Fleischer

Liebe Gemeinde (hier in der Klinik):

Ich habe heute unter der Überschrift „Die Quellen der Kraft“ mal einen etwas ungewöhnlichen Text ausgewählt, einen Abschnitt aus dem Buch „Die Weisheit Salomos“. In Wahrheit ist das Buch keinesfalls aus der Zeit des Königs Salomo, sondern im griechischen Judentum in Ägypten um 40 nach Christi Geburt entstanden, etwa gleichzeitig mit den Paulusbriefen oder nur wenige Jahre eher. „Die Quellen der Kraft, Andacht elf, Weisheit, Die Weisheit Salomos 7, 22 – 30, Christoph Fleischer, Welver 2016“ weiterlesen

Würde im Alter? Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2016

Michael Opoczynski: Aussortiert und Abkassiert, Altwerden in Deutschland, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2016, ISBN: 978-3-579-08630-9, 255 Seiten, Preis: 19,99 Euro

Aussortiert und abkassiert von Michael Opoczynski
Aussortiert und abkassiert von Michael Opoczynski

„Altern in Würde“ – so lautete das diesjährige Motto der „Woche für das Leben“ vom 9. bis 16. April 2016. Das Buch von Michael Opoczynski scheint zu diesem Thema sehr gut zu passen, indem es schon im Titel auf Widersprüche und Missstände dieser Altersgruppe, der älter werdenden Menschen, insbesondere der Senioren, hinweist. Der inzwischen gängige Begriff Senioren wird von ihm allerdings gemieden und tritt zugunsten des Wortes Alte oder Ältere zurück. Damit ist schon eine inhaltliche Position angedeutet, dahingehend, dass das Alter nicht schöngeredet werden sollte. „Würde im Alter? Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2016“ weiterlesen

Köln im Klartext, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2016

 

Zu: Carl Dietmar, Werner Jung: Köln, Die große Stadtgeschichte, Klartext Verlag, Essen 2015, ISBN 978-3-8375-1487-2, Hardcover, Hochglanz, farbig bebildert, 496 Seite, Preis: 24,95 Euro

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Köln, Colonia Agrippina oder besser gesagt Colonia Claudia Ara Agrippinensium, ist die viertgrößte Stadt Deutschlands und die größte Stadt NRWs. Diese Stadt ist mit der Geschichte des deutschen Reiches im Mittelalter unmittelbar verbunden, da dem Kölner Erzbischof, zugleich Landesherr und Kurfürst, das Amt des Reichskanzlers zukam.

Die ausführliche Schilderung der Geschichte Kölns rührt daher nicht selten an Vorkommnisse im ganzen Land. Ich sammle hier in dieser Rezension einige für mich interessante Notizen aus der Lektüre. „Köln im Klartext, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2016“ weiterlesen

Luthers Antisemitismus reichte bis ins 20.Jahrhundert, Pressenotiz

Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland tagt am kommenden Wochenende. Wie wird das Thema des lutherischen Antisemitismus weitergeführt, das auf der letzten Synode angesprochen wurde?

Die Schrift Luthers mit der stärksten Nachwirkung wurde im Frühjahr erneut in einer kommentierten Fassung herausgegeben:

Martin Luther / Matthias Morgenstern (Hrsg.): Von den Juden und Ihren Lügen, Neu bearbeitet und kommentiert von Matthias Morgenstern
mit einem Geleitwort von Heinrich Bedford-Strohm, Ratsvorsitzender der EKD, Berlin University Press – Aufl. 2016, 328 S., gebunden mit Schutzumschlag, 13,5 x 21,5 cm. 

Erschienen im März 2016, EAN: 978-3-7374-1320-6, Preis:  19,90

Als Auftakt einer ganzen Serie antijudaistischer Schriften, welche auf die Dämonisierung und Vertreibung von Juden aus evangelisch-christlichen Gebieten abzielte, entfaltete Luthers Rhetorik beginnend mit den Erlassen reformatorischer Machthaber des 16. Jahrhunderts (Braunschweig, Meißen, Kursachsen) eine verhängnisvolle Wirkungsgeschichte, die bis zum Nationalsozialismus reicht. Anknüpfungspunkte fanden sich vor allem im umfassenden Maßnahmenkatalog des letzten Teils des Buches »Von den Juden und ihren Lügen«, in dem unter anderem die Verbrennung von Synagogen und Büchern, Lehrverbot und Zwangsarbeit für Juden gefordert werden.
Dieser Text wird hier ungekürzt wiedergegeben.
»Von den Juden und ihren Lügen« will auffordern zu einer Debatte, die im Vorfeld des Reformationsjubiläums 2017 zwingend notwendig ist und nicht auf Grundlage ihrer letzten Bearbeitung von 1936 geführt werden darf.

Gestern hat sich die Protestantische Kirche der Niederlanden erstmals von Martin Luthers antisemitische Äußerungen und der Schrift „Von den Juden und ihren Lügen“ öffentlich distanziert.

Die Kirche stellte öffentlich klar, dass Sie mit dieser Haltung nicht einverstanden ist. Die Protestantische Kirche wäre ein Teil der lutherischen Geschichte, so weiter, dies bedeutete jedoch auch eine Auseinandersetzung mit den dunklen Seiten dieser.

http://www.worldjewishcongress.org/en/news/jews-welcome-dutch-church-declaration-calling-martin-luthers-anti-semitism-unacceptable-4-1-2016

In Deutschland gab es diese Erklärung bereits im vergangenen November auf der EKD-Synode in Bremen

http://www.ekd.de/synode2015_bremen/beschluesse/s15_04_iv_7_kundgebung_martin_luther_und_die_juden.html

Aus dieser ist ein Arbeitsprozess angestoßen worden, der nun am kommenden Samstag (16.04.2016) auf der EKD-Synode in Hannover intern aufgegriffen werden soll.