Predigt 1. Weihnachtstag, Christoph Fleischer, Welver 2017

Die Predigt über den vorgeschlagenen Predigttext am 1. Weihnachtstag halte ich in der reformierten Kirche Soest (Schiefer Turm) am 25.12.2017 um 10.30 Uhr.

1. Johannes 3, 1-6

1 Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen – und wir sind es auch! Darum kennt uns die Welt nicht; denn sie kennt ihn nicht. 2 Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden.
Wir wissen aber: wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.

3 Und ein jeder, der solche Hoffnung auf ihn hat, der reinigt sich, wie auch jener rein ist. 4 Wer Sünde tut, der tut auch Unrecht, und die Sünde ist das Unrecht. 5 Und ihr wisst, dass er erschienen ist, damit er die Sünden wegnehme, und in ihm ist keine Sünde. 6 Wer in ihm bleibt, der sündigt nicht; wer sündigt, der hat ihn nicht gesehen und nicht erkannt.

Forum der Völker, Werl, Krippenausstellung

Liebe Gemeinde,

Der Text fängt euphorisch an. Er nimmt uns in unserer Weihnachtsstimmung ernst. Wir finden uns hier zusammen unter dem Weihnachtsbaum und haben Weihnachtslieder gesungen. Heute ist ja ein Weihnachts-Feiertag, das Christfest und das Weihnachtsfest.

Die Nacht der Nächte liegt schon hinter uns. Und wir haben diese Nacht gefühlsmäßig alle mitgemacht. Doch damit heißt es auch für das heutige Weihnachtsfest: Wir feiern ein Ereignis, das hinter uns liegt. In der Heiligen Nacht gebiert Maria das göttliche Kind. Es ist der Erlöser, er ist erschienen, damit er die Sünden der Welt wegnehme. „Predigt 1. Weihnachtstag, Christoph Fleischer, Welver 2017“ weiterlesen

Predigt Jesaja 63, Joachim Wehrenbrecht, Herzogenrath 2017

Predigt am 2. Advent 2017 zu Jesaja 63,15.16 u. 19b, IV. Predigtreihe (Lutherbibel 2017)

Zerreiß den Himmel und fahre herab

So schau nun vom Himmel und sieh herab von deiner heiligen, herrlichen Wohnung! Wo ist nun dein Eifer und deine Macht?

Deine große, herzliche Barmherzigkeit hält sich hart gegen mich.

Bist du doch unser Vater; denn Abraham weiß von uns nichts, und Israel kennt uns nicht.

Du, Herr, bist unser Vater; »Unser Erlöser«, das ist von alters her dein Name.

Ach dass du den Himmel zerrissest und führest herab, dass die Berge vor dir zerflössen,…

Werl, Forum der Völker, Krippe aus Brasilien

Liebe Gemeinde,

da kehrt jemand nach Jahren im Exil zurück in seine Heimatstadt und ist entsetzt, wie sie sich verändert hat. Viele Häuser sind zerstört und nicht wieder aufgebaut. Unbekannte Menschen wohnen in den Straßen, die früher vertraut waren und jetzt fremd anmuten. Das wuselige Leben von früher herrscht nicht mehr auf den Plätzen und Straßen. Das Heiligtum – auf einer Anhöhe gelegen – ist zerstört. Wie soll ich die Gemeinde sammeln in dieser Steinwüste? Wie viele habe ich überredet mitzukommen aus dem Exil, um hier wieder ein geordnetes Leben zu führen und was finden wir vor? Wir werden nicht empfangen mit offenem Armen, im Gegenteil, wir werden kritisch beäugt. Manche sehen uns als Verräter an, die ihre Heimat verlassen haben und ins Exil geflohen sind. Haben sie vergessen, dass ein großer Teil von uns deportiert wurde, wir nicht freiwillig gegangen sind? So lange habe ich auf Rückkehr gewartet und jetzt ist alles anders als ich es mir ausgemalt habe. „Predigt Jesaja 63, Joachim Wehrenbrecht, Herzogenrath 2017“ weiterlesen

Predigt über Markus 1, 32 – 39, Christoph Fleischer, Welver 2017

Am 19. Sonntag nach Trinitatis 2017.

Die Predigt wird gehalten am Vorabend, den 21.10.2017, in Lohne und am Sonntagmorgen, den 22.10.2017, in Bad Sassendorf, sowie am 20. Sonntag nach Trinitatis, 29.10.2017 in Meiningsen.

Markus 1, 32 – 39 (Lutherbibel)

32 Am Abend aber, da die Sonne untergegangen war,

brachten sie zu ihm alle Kranken und Besessenen.

33 Und die ganze Stadt war versammelt vor der Tür.

34 Und er heilte viele, die an mancherlei Krankheiten litten,

und trieb viele Dämonen aus

und ließ die Dämonen nicht reden; denn sie kannten ihn.

35 Und am Morgen, noch vor Tage, stand er auf und ging hinaus.

Und er ging an eine einsame Stätte und betete dort.

36 Und Simon und die bei ihm waren, eilten ihm nach.

37 Und da sie ihn fanden, sprachen sie zu ihm:

Jedermann sucht dich.

38 Und er sprach zu ihnen:

Lasst uns anderswohin gehen, in die nächsten Orte,

dass ich auch dort predige; denn dazu bin ich gekommen.

39 Und er kam und predigte in ihren Synagogen

in ganz Galiläa und trieb die Dämonen aus.

Foto: Niklas Fleischer (c), Markt in Elburg, NL

Liebe Gemeinde,

Wie in einem Film, so möchte man meinen, werden in den Evangelien die einzelnen Erzählungen aneinandergereiht. Aus den einzelnen Episoden ergibt sich das Bild, das wir dadurch von Jesus von Nazareth bekommen können. Dabei gibt es Geschichten, die eher eine einzelne Person in den Mittelpunkt rücken, wie bei einer Heilung oder Austreibung von bösen Geistern oder es gibt Textabschnitte, die eher den Erzählfaden im Ganzen im Blick haben. „Predigt über Markus 1, 32 – 39, Christoph Fleischer, Welver 2017“ weiterlesen

Predigt über Markus 10, 17 – 27, Christoph Fleischer, Welver 2017

 

Die Predigt wird gehalten in Soest-Meiningsen, St. Matthias am 18. Sonntag nach Trinitatis

 

Übersetzung: Lutherbibel 2017:

17 Und als er hinausging auf den Weg, lief einer herbei, kniete vor ihm nieder und fragte ihn: Guter Meister, was soll ich tun, damit ich das ewige Leben ererbe?

18 Aber Jesus sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als der eine Gott.

19 Du kennst die Gebote: »Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis reden; du sollst niemanden berauben; du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.«

20 Er aber sprach zu ihm: Meister, das habe ich alles gehalten von meiner Jugend auf.

21 Und Jesus sah ihn an und gewann ihn lieb und sprach zu ihm: Eines fehlt dir. Geh hin, verkaufe alles, was du hast, und gib’s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach!

22 Er aber wurde betrübt über das Wort und ging traurig davon; denn er hatte viele Güter.

23 Und Jesus sah um sich und sprach zu seinen Jüngern: Wie schwer werden die Reichen in das Reich Gottes kommen!

24 Die Jünger aber entsetzten sich über seine Worte. Aber Jesus antwortete wiederum und sprach zu ihnen: Liebe Kinder, wie schwer ist’s, ins Reich Gottes zu kommen! 25 Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher ins Reich Gottes komme.

26 Sie entsetzten sich aber noch viel mehr und sprachen untereinander: Wer kann dann selig werden?

27 Jesus sah sie an und sprach: Bei den Menschen ist’s unmöglich, aber nicht bei Gott; denn alle Dinge sind möglich bei Gott.

Foto: Niklas Fleischer (c) Am Phönixsee, Dortmund

Liebe Gemeinde,

 

die Jesuserzählungen der Evangelien sind keine biographischen Bausteine einer Lebensgeschichte Jesu, sondern sollen und können ganz für sich stehen. Sie zeigen als Episoden des Wirkens Jesu ganz praktisch die Beantwortung religiöser und lebenspraktischer Fragen. Dies gilt besonders dann, wenn ein Lehrgespräch durch eine Frage eines Schülers ausgelöst wird.

Die Ausgangsfrage ist dabei im Blick zu behalten. Auch wenn man dann im Folge auf einzelne Aspekte des Textes eingeht, sollte man es tun mit dem Rückblick auf diese Frage.

Diese Frage lautet: „Guter Meister, was soll ich tun, damit ich das ewige Leben ererbe.“ „Predigt über Markus 10, 17 – 27, Christoph Fleischer, Welver 2017“ weiterlesen

Vielfalt statt Spaltung, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2017

Zu:

Heinrich Theodor Grütter, Magdalena Drexl, Axel Heimsoth, Reinhild Stephan-Maaser (Hg.): Der geteilte Himmel, Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr, Ruhr-Museum, Klartext-Verlag, Essen 2017, 431 Seiten, gebunden, ISBN 978-3-8375-1751-4, Preis: 24,95 Euro

Eine Bemerkung vorweg: Kauft das Buch nicht gebraucht! Denn es wiegt knapp 2 kg und kostet dann entsprechend Porto. Bestellt es portofrei oder nehmt es einfach im Laden oder auf der Ausstellung mit. Ja, wenn es einmal in den Ferien so richtig regnet, dann ist es doch einfach ideal, sich ins Auto oder besser in den Zug zu setzen und das Freilicht-Technik-Museum Zollverein in Essen anzufahren. Die Ausstellung befindet sich in einem Gebäude ganz am Anfang des Zechengeländes, in der sogenannten Kohlenwäsche (Ruhrmuseum). Wenn Ihr nicht dazu kommt, dorthin zu fahren, lest im Buch den Abschnitt über die „Gestaltung der Ausstellung“ von Bernhard Denkinger. Der Ausstellungsraum erinnert vom Grundriss her an eine gotische Halle. Eine Abbildung zeigt in einem 3-D-Modell die aufwändige Gestaltung des Ausstellungsraums mit einer leicht gekrümmten, hängenden Deckenkonstruktion, die den Himmel über der Ruhr symbolisieren soll. Es handelt sich jeweils um von verschiedenen Seiten begehbare Ausstellungsinseln, die ein authentisches mediales Erlebnis vermitteln wollen. „Vielfalt statt Spaltung, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2017“ weiterlesen